Warum sich eine faire Lehrlingsselektion lohnt

Oft zeigt sich erst mit einem systematisierten Bewerbungsverfahren, welch grosses Entwicklungspotenzial Jugendliche ausländischer Herkunft haben:

  • Sie sprechen verschiedene Sprachen und kennen verschiedene Kulturen.
  • Durch ihre Geschichte mit Migrationshintergrund haben sie gelernt, sich an einem neuen Ort zurechtzufinden und mit Belastungen umzugehen.
  • Viele kommen aus Ländern, wo Gastfreundschaft wichtig ist. Das hilft bei Kundenbeziehungen.
  • Viele wissen, wie wichtig die Berufsausbildung ist, da ihre Eltern oft keine Ausbildung geniessen konnten. Und Lernende, die wegen ihrer Herkunft Mühe bei der Lehrstellensuche hatten, sind danach umso motivierter und leistungswilliger.

Alles Eigenschaften also, die im Berufsleben wichtig sind. Und für den Betrieb springen dabei erst noch eine breitere Personalvielfalt und ein gutes Image heraus.

Studien zeigen auf, dass bis jetzt zu wenig Betriebe diese Vorteile genutzt haben. Konsequenz: Oft erhalten junge Menschen ausländischer Herkunft keine Chance, obwohl sie wichtige Auswahlkriterien erfüllen: Gute Schulleistungen, gute Sprachkenntnisse und gutes Sozialverhalten. Lehrlingsselektion bedeutet immer auch Mut zum Unbekannten. Indem Sie sich offen mit Bewerber/innen ausländischer Herkunft auseinandersetzen, helfen Sie mit, dass Jugendliche, welche auf gutem Weg zur Integration sind, eine faire Chance bekommen!

Natürlich kann es während der Lehre – bei Jugendlichen schweizerischer und ausländischer Herkunft – trotzdem zu Fragen und Unsicherheiten kommen. Wichtig ist dann zu wissen, wo man auf Hilfe zählen kann.



«Ich habe über we-are-ready.ch eine Stelle als Logistikerin gefunden.»
Melanie Winkler, Logistikerin, 1. Lehrjahr

«Das Wichtigste bei der Lehrstellensuche ist, nicht aufzugeben!»
Ardita Ferati, KV, 1. Lehrjahr

«Um die Jugendlichen kennen zu lernen, sollte sich der Lehrmeister bei der Lehrlingsselektion ernsthaft mit den Personen und ihrer Geschichte auseinandersetzen.»
Evi Wüest, Auto-Mechanikerin, 3. Lehrjahr

«Ich hatte schon das Gefühl, auf Grund meines Nachnamens Absagen zu erhalten. Zum Glück bin ich jetzt in einem Unternehmen, das eine sehr abwechslungsreiche Arbeit bietet, kreativ und mit jungen Leuten.»
Kristina Pantic, KV, 3. Lehrjahr

«Der Betrieb ist wie eine kleine Familie, wir essen gemeinsam, reden miteinander, und es gibt keine Barrieren zwischen den Leuten.»
Abraham Daniel Romi, Schreiner, 4. Lehrjahr